Die Rosen des Winters Ein kleiner Streifzug durch die Kulturgeschichte der Kamelien
Alexandre Dumas der Jüngere hat der Kamelie 1848 in seinem Roman „Die Kameliendame“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Das tragische Schicksal der Kurtisane griff Giuseppe Verdi ein Jahr später in seiner Oper „La Traviata“ auf und verhalf der Kamelie damit zu musikalischem Weltruhm. Die Kamelie wurde zu einem Sinnbild geheimnisvoller Erotik, tragischer Liebe und unerreichbarer Schönheit und durfte in keinem Dekolleté von Balltoiletten fehlen. Es war wohl kein Zufall, dass Dumas ausgerechnet die Kamelie als ideale Metapher für die Kurtisane wählte. Im 19. Jahrhundert gab es in Europa einen wahren Kamelienboom. In Ostasien, ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, wird sie seit Jahrtausenden kultiviert und verehrt; sie symbolisiert Freundschaft, Eleganz und Harmonie und spielte eine wichtige Rolle bei Hof- und Teezeremonien. Das Alter einiger chinesischer Exemplare wird auf über 1000 Jahre geschätzt. Ganz so alt ist die Kamelie in Pillnitz nicht, sie ist dennoch eine der dendrologischen Highlights Deutschlands. Was für Superlative! Sind Sie auch neugierig geworden? Dann folgen sie mir auf einem kleinen Streifzug durch die Kulturgeschichte der Schönen. Es ist gerade der richtige Zeitpunkt! Als Vorfrühlingsbote öffnen sich in diesen Tagen hierzulande die zauberhaften Blüten der Kamelien.
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