Barbarazweige

Ein jahrhundertealter Brauch

„Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.“ Am 4. Dezember, dem Gedenk- und Namenstag der heiligen Barbara, werden nach alter Überlieferung Kirschzweige geschnitten und im Haus ins Wasser gestellt. Mit etwas Zuwendung blühen sie dann an Weihnachten. Die blühenden Zweige stehen sinnbildlich für das Wunder der Heiligen Nacht und verheißen nach altem Volksglauben Glück für das neue Jahr. Wie so viele Bräuche ist auch diese Tradition auf eine christliche Legende zurückzuführen: dem Martyrium der Heiligen Barbara.

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Eine Seh-Reise in unbekannte Dimensionen

Der Botanische Garten aus der Sicht des Mikroskopikers

Wer bislang glaubte, den Botanischen Garten wie seine Westentasche zu kennen, wird mit diesem Beitrag eines Besseren belehrt. Er führt uns in unbekannte Dimensionen, die dem Besucher bei einem „klassischen“ Rundgang durch den Garten verborgen bleiben. Der renommierte Mikroskopiker Gerd Günther nimmt uns mit auf eine Seh-Reise in einen Kosmos, der für das menschlichen Auge ohne Hilfsmittel nicht sichtbar ist. Gerd Günther ist dem Botanischen Garten seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden und so freut es mich umso mehr, das er sich für einen Gastbeitrag bereitgefunden hat. Erkunden wir mit ihm die reizvolle Welt der kleinsten Dinge am Beispiel der Süßwasserbiotope des Gartens. Herzlichen Dank, lieber Herr Günther!

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Klein,kleiner, am kleinsten

Nymphaea thermarum

Was für ein Superlativ! Nymphaea thermarum gilt als die kleinste Seerose der Welt und hat es mit ihren Blüten, die nicht größer als eine Ein-Cent-Münze werden, sogar in das Guinness Buch der Rekorde geschafft. Kein Wunder, dass Reviergärtner Lars Leonhard, der bekannt ist für seine Experimentierfreude – man denke nur an die Dschungelwand – begeistert war, als Vasu Manickam, ein bekannter Seerosenzüchter, dem Botanischen Garten dank der freundschaftlichen Verbindungen letztes Jahr ein Exemplar spendete. Und tatsächlich, nun blüht sie und kann – untergebracht in einem kleinen Wassertank – in den Kakteen-Schaufenstern bewundert werden. Aber es ist nicht nur die Blüte, die die in Ruanda endemische Pflanze so faszinierend macht, auch die Geschichte ihrer Entdeckung, ihres vermeintlichen Aussterbens und ihrer Wiederentdeckung ist ungewöhnlich spannend.

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Mehr als nur Gloxinien

Die Gattung Sinningia

Nachdem ich in den beiden letzten Beiträgen über die Frühlingspflanzenbörse und das Fest zum 40. Geburtstag des Freundeskreises berichtet habe, ist es an der Zeit, sich wieder einem botanischen Thema zu widmen. Da passt es gut, dass zurzeit in der Orangerie des Botanischen Gartens auf einem großen Pflanzentisch verschiedene Arten von Sinningia in voller Blüte stehen. Zu Recht ist Reviergärtnerin Claudia Mahr stolz auf ihre Schützlinge, deren hellgrüne Blätter einen schönen Kontrast zu den roten Blüten bilden. Aber Sinningia? Vielleicht geht es einigen meiner Leser und Leserinnen genauso wie mir, der Name weckt keine Assoziationen bei mir. Ein guter Anlass, sich mit den Schönheiten etwas näher zu beschäftigen. Welche Pflanzen verbergen sich hinter diesem Namen?

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Und ist ein Fest geworden*

Vierzig Jahre Freundeskreis Botanischer Garten der HHU Düsseldorf

Geschafft – und gelungen! Entspannt konnte der Vorstandsvorsitzende des Freundeskreises, Dr. Dieter Scheller, die letzten Zugaben des Chores genießen. Anlässlich des 40. Geburtstages des Freundeskreises Botanischer Garten der HHU Düsseldorf hatte der Vorstand zu einem Festakt am 8. Juni 2024 vormittags in die Orangerie des Botanischen Gartens eingeladen. Bei idealem Frühlingswetter konnten sich die Freundeskreis-Mitglieder und ausgewählte Gäste an einem abwechslungsreichen Programm mit anschließendem Beisammensein erfreuen, bevor am späten Mittag zahlreiche Mitmachaktionen auch für die Besucher des Gartens angeboten wurden.

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Ein schöner Dreiklang!

Die Frühjahrspflanzenbörse am 21.04.2024

Hier wird letzte Hand angelegt, bevor es pünktlich um 14.00 Uhr wieder soweit war und die Tore der Frühjahrspflanzenbörse geöffnet wurden. Hunderte von Pflanzenliebhabern hatten geduldig in einer langen Schlange gewartet und strömten dann umso schneller auf das Gelände des Botanischen Gartens rund um die Orangerie, um sich mit Pflanzenschätzen einzudecken. Die Spendenbörse, die seit rund 30 Jahren jeweils im Frühjahr und Herbst stattfindet, ist längst kein Geheimtipp mehr. Die wenigsten Besucher werden allerdings wissen, dass die angebotenen Pflanzen überwiegend von Auszubildenden des Gartens herangezogen werden.

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Smartphone trifft Alraune

Im digitalen Apothekergarten

Mythen, Magie und kultische Rituale gehen oft Hand in Hand mit dem Wissen um die Heilwirkung von Pflanzen, die über Jahrhunderte von Jahren weitergegeben wurde. Die Heilpflanzenkunde kann als eine der ältesten Wissenschaften überhaupt angesehen werden. Im Botanischen Garten verweist der Apothekergarten auf die Ursprünge Botanischer Gärten, deren wichtigster Zweck früher die Ausbildung von Medizinern und Apothekern war. Obwohl der Arzneimittelmarkt seit Beginn des letzten Jahrhunderts zunehmend von chemisch-synthetischen Arzneistoffen dominiert wird, da sie genauer dosiert und in größeren Mengen hergestellt werden können, sind Arzneimittelpflanzen für die Medizin unentbehrlich. Studierende der Pharmazie lernen daher auch heute noch während ihrer Ausbildung die wichtigsten pharmazeutisch relevanten Pflanzen und ihre Charakteristika kennen.

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Von echten und falschen Mimosen

Mimosa pudica versus Acacia dealbata

Sie gehören zum rheinischen Karneval wie die Kamellen und Bützje: die heiß begehrten Strüßjer, die bei den Umzügen unter die Jecken geworfen werden. Traditionell umfasste das Gebinde auch einen kleinen Mimosenzweig. Die leuchtend gelben Pomponblüten, die in verschwenderischer Fülle am Zweig sitzen, machten das Sträußchen besonders attraktiv und begehrenswert. Schaut man sich den Mimosenzweig allerdings mit dem nüchternen Blick des Botanikers an, dann stellt man fest, dass diese sogenannte Mimose, Acacia dealbata, eine Falsche ist.

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Unter dem Mikroskop

Pflanzenmaterial für Studienzwecke

Hinter der so harmlos klingenden Überschrift verbirgt sich jede Menge Arbeit: sowohl für die Studierenden als auch für Gartenmeister Andreas Fischbach und sein Team. Im Rahmen ihres Bachelorstudiums Biologie absolvieren die Studierenden der HHU Düsseldorf in der Grundphase verschiedene Pflichtmodule, die sich jeweils über ein Semester erstrecken. Im 1. Semester gehört hierzu auch die Lehreinheit „Botanik“. Der Lehrplan umfasst neben Vorlesungen ein Praktikum von wöchentlich vier Stunden. Hier kommt der Botanische Garten ins Spiel. Als wissenschaftliche Einrichtung der Forschung und Lehre an der HHU dienend, ist er für die Bereitstellung der für das Praktikum benötigten Pflanzen zuständig. Eine anspruchsvolle Aufgabe!

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